Bridgestone POTENZA-SPORT-2022

Gewinn an Agilität, Stabilität und Sicherheit

Veröffentlicht am 27.06.2022 von Simon aus Griesheim

Diese Woche musste der Reifen zeigen, was er kann. Bei frühsommerlichen Temperaturen ging es auf meine persönliche Hausrunde im schönen Odenwald. Zwischen malerischen Ortschaften, Bergen und Tälern gibt es ein Sammelsurium von unterschiedlichsten Straßenbeschaffenheiten und vor allem Kurvenkombinationen. Die Hausstrecke ist für mich dahin gehend besonders, dass ich sie genau kenne und somit ein Mindestmaß an Vergleichbarkeit herstellen kann. Bis dato hatte ich mit meinem frontlastigen TT immer das Problem des Untersteuerns in engen Kurven oder Kehren. Jedes einzelne Kilogramm drängte nach außen und brachte meine bisherigen Reifen mit einem Quietschkonzert schnell an ihre Grenzen. Regelmäßig quittierte erst die Vorder-, dann die Hinterachse ihren Dienst und das Fahrzeug rutschte über alle vier Räder gen Kurvenausgang. Also war ich umso gespannter, ob der neue Potenza Sport diese konstruktive Eigenart zu kompensieren vermag. 

Der erste große Unterschied, den ich früh spüren konnte, war, dass das Einlenken dank besserer Abstützung auf der Reifenflanke direkter und stabiler vonstattengeht. Zwar drängt der Vorderwagen nach wie vor nach außen – die Physik lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren –, jedoch hält der Reifen deutlich mehr Haftreserven bereit, als man zunächst glauben mag. Beherzt weiter am Volant gedreht, lässt sich die Linienwahl selbst dann noch aufrechterhalten, wenn sich der Wagen bereits stark zur Seite neigt. Im Vergleich zu vorher ist dadurch eine engere Linienwahl möglich. Besonders die für frontgetriebene Fahrzeuge oft spürbare Neigung zum Untersteuern beim starken Herausbeschleunigen ab dem Kurvenscheitelpunkt hat sich minimiert. Erst bei deutlich höheren Geschwindigkeiten schiebt auch er sanft, aber berechenbar über die Vorderachse. Die für VAG-Fahrzeuge typische stabile Hinterachse folgt dabei der Linienwahl, ohne nervös zu werden oder auszubrechen. Auch plötzliche Lastwechsel sind dabei kein Problem und bieten für den Freizeitsportfahrer genügend Sicherheitsreserven.

Insgesamt ist das Gripniveau als „hoch“ zu beschreiben und kompensiert durchaus Schwächen des Fahrzeugs, die auf das konstruktive Layout zurückzuführen sind. Man spürt zudem, dass der Reifen für deutlich performantere Autos ausgelegt ist und mit einem „fast Youngtimer“ leichtes Spiel hat. Ein Gewinn an Agilität, Stabilität und somit auch Sicherheit ist eine Empfehlung wert. Zumindest für all diejenigen, die eine sinnvolle Dynamiksteigerung möchten und nicht nur Wert auf die Optik ihres Fahrzeugs legen.