Der erste Teil meines Berichts war von subjektiven Eindrücken geprägt, weshalb ich den zweiten Teil mit ein paar messbaren Fakten ausstatten möchte.
Geräusche: Das hochgelobte angenehme Innengeräusch hat sich gegenüber dem alten Reifensatz von 68 dB auf 65 dB wesentlich verbessert. Gemessen wurde mit einer Handy-App auf der Autobahn.
Verbrauch: Da es sich anfühlte, als rolle der Reifen leichter, hätte ich erwartet, dass dies auch am Spritverbrauch ablesbar sein könnte. Jedoch ist dieser vermutlich durch die vielen Anstiege auf meiner Hauptfahrstrecke mit 6,7 Liter auf 100 km identisch zum Bridgestone Potenza.
Nass- und Trockenhaftung: Das Gripniveau ist atemberaubend, egal ob auf trockener oder nasser Fahrbahn. Ablesbar ist dies an zwei Dingen: Zum Ersten gibt es auf meinem Arbeitsweg ein wenig befahrenes, kurviges Stück, das ich gerne für dynamische Manöver genutzt habe. Mit dem Turanza 6 reicht das verfügbare Drehmoment des langen Bayern nicht mehr aus, um die Reifen zum Durchdrehen zu bringen. Der zweite Beweis ist, dass sich bei einem harten Bremsmanöver der Warnblinker aktiviert, noch bevor das ABS regeln muss. Wenn ich mich recht erinnere, liegt der Schwellwert für den Warnblinker bei einer Verzögerung von 8 m/s2. Bei den Notbremsungen wegen Wildwechsel oder wildgewordenen Verkehrsteilnehmern gibt dies ein großes Plus beim Gefühl der Sicherheit.
Verschleiß: Bisher hat der Reifen etwa 3.000 km abgespult. Nachgemessen über die gesamte Breite ergibt sich ein Verschleiß von knapp unter 0,5 mm. Linear hochgerechnet, ergibt sich schon eine zu erwartende Laufleistung von über 30.000 km, was für meine bisherigen Erfahrungen ein guter Wert ist. Ebenso hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass der Verschleiß mit zunehmendem Alter und geringerer Profiltiefe abnimmt, was die Lebensdauer zusätzlich positiv beeinflusst.
Fazit: Alles in allem ist Bridgestone mit dem Turanza 6 wieder ein herausragender Reifen gelungen. Wenn man das Haar in der Suppe suchen will, wird man am Ehesten bei der etwas schwammigeren Rückmeldung fündig. Das ist zum einen aber Erbsenzählerei und zum anderen vermutlich stark vom Fahrzeug und dem jeweiligen Fahrstil abhängig.
Das Grip-Niveau ist atemberaubend – egal ob auf trockener oder nasser Fahrbahn
Veröffentlicht am 23.08.2023 von Harald aus Gaindorf